Gleuel Knapsacker Sport Club HÜRTH 1923/26 e.V.
Ein Sport, eine Liebe, ein Verein
Der Fußballverein mit der etwas zungenunfreundlichen Abkürzung. Andererseits sind in diesen 4 Buchstaben 80 Jahre Hürther Sportgeschichte mit zwei Fusionen enthalten:
Auf der Villenhöhe des Vorgebirges gab es einmal einen Wohnort namens KNAPSACK, inmitten großer Industriebetriebe, geprägt vom Braunkohletagebau, Chemie und Stromer-zeugung. Dreck und Gestank hinderten die Bewohner nicht, im 1923 gegründeten Spiel- und SportVerein u.a. auch Fußball zu spielen.
Mitte der 60er Jahre besuchte ein Landesminister den Ort und befand, dass man hier nicht leben kann. Die Bewohner träumten von einer geschlossenen Umsiedlung, wie dies kurz vorher mit Berrenrath geschehen war. Doch dieser Traum war zu Ende als 1973, just als der SSV sein 50jähriges Bestehen feierte, der Bagger den Sportplatz zum Loch machte. Der Verein konnte sich nur durch eine Fusion mit dem damaligen BC Fortuna Hürth retten, die eine Nutzung der Sportanlagen im Stadion Hürth garantierte. 1981 bezog dann der SV FORTUNA HÜRTH-KNAPSACK 1923/67 die Sportanlagen am Schulzentrum in Hürth-Mitte. Hier blühte der Verein auf, baute insbesondere die Jugendabteilung auf, die innerhalb von 6 Jahren von 3 Teams zu zweistelliger Stärke wuchs. Mit der Masse kam die Klasse. Die I. Mannschaft spielte Kreisliga B, stieg 1986 in die KL A und 1989 in die Bezirksliga auf. Nach dem Abstieg 1992 hat sich das Team nach dem Wiederaufstieg 1998 in der Bezirksliga etabliert.
Bereits 1990 war den Verantwortlichen klar, dass im reinen Wohngebiet Hürth-Mitte das wirtschaftliche Umfeld für den Erhalt des über die Jugendarbeit erreichten sportlichen Niveaus fehlte. Fusionsgespräche mit Nachbarvereinen scheiterten, bis Ende 1998 ein neuer Gesprächspartner bereit stand:
Der Sport Club GLEUEL 1926 e.V.
Dieser Ort entwickelte sich unbedrängt von der Großindustrie stets fort. Er hat einen lebendigen Ortskern und grenzt unmittelbar an die „Küste“ des Otto-Maigler-See. Hier herrscht ein blühendes Geschäftsleben.
Sportlich erreichte der SC Gleuel bereits 1939 die Bezirksklasse. Die sportliche Weiterentwicklung wurde wie überall durch den Krieg beendet. Direkt nach dem Krieg machten sich die Gleueler Fußballer daran, dort anzuknüpfen, wo sie gestoppt wurden.
Schon 1950 wurde der Aufstieg in die Bezirksklasse gefeiert. Als dann1957 der Aufstieg in die Landesliga gelang, wurde ganz Gleuel fußballverrückt.
Die kleine Platzanlage an der Bergmannstraße platzte bei den Heimspielen aus allen Nähten und die „Rothosen“ wurden zur allseits gefürchteten Heimmannschaft. 1962 musste dann das „Bollwerk“ an der Bergmannstraße dem Neubau der Schule weichen. Die Sportanlage an der heutigen Barbarastraße wurde bezogen. Die außerhalb des Ortes gelegene Anlage bekam der Mannschaft schlecht. Sie musste 1963 zurück in die Bezirksklasse. 1965 folgte der Abstieg in die 1. Kreisklasse, 1972 sogar in die 2. Kreisklasse. Der sofort erfolgte Wiederaufstieg war aber nicht die Basis für neue Erfolgszeiten. 1987 erfolgte dann ein erneuter Abstieg, von dem sich die Mannschaft nicht mehr erholte.
Während der sportliche Bereich dahinschlummerte, schufen einige Unentwegte in den Jahren 1974 bis 1976 ein schmuckes Vereinsheim, das auch heute insbesondere nach dem Anbau von zwei weiteren Umkleidekabinen das Schmuckstück der Gleueler Sportanlage ist.
Im Frühjahr 1999 wurde dann der Zusammenschluss zweier Hürther Traditionsvereinen mit total unterschiedlichen Entwicklungen geschmiedet, der zum 1.7.1999 wirksam wurde.
Ein Zusammenschluss zweier Vereine, zu dem jeder das mitbrachte, was dem anderen fehlte.
Und… die berühmten „Kirchtürme“, die vielerorts sinnvolle Fusionen schon bei der Namenssuche scheitern lassen, finden wir VOR dem Namen der Stadt, in der beide Fusionspartner aufgewachsen sind und in der sie sich noch lange wohl fühlen wollen.
Sportlich zahlte sich der Zusammenschluss schon nach der Saison 2003/04 aus.: Die I. Mannschaft besiegte im Relegationsspiel in Bergisch-Gladbach den TuS Lindlar und stieg in die Landesliga auf. Viele Spieler drängten zum GKSC, von denen nicht alle „passten“. Als dann im Vorfeld der Saison 2005/06. Die Mannschaft gab ihr Bestes, konnte aber den Weg zurück in die Bezirksliga nicht verhindern.
Der GKSC will seinen Standort im Hürther Fussballtreiben stabilisieren – er ist es wert, auf diesem Weg von Fans und Gönnern begleitet zu werden !!!
Insbesondere von Hürth-Knapsacker Seite wurde eine gut funktionierende Jugendabteilung beigesteuert, die in den letzten Jahren in allen Altersklassen nicht nur in der Breite erfolgreich war, sondern auch zahlreiche Titel holte, wenn es um Kreismeisterschaften, Kreispokale oder Hürther Stadtpokale ging. Nicht nur bei der Ausrichtung zahlreicher internationaler Turniere bei einer nun zehnjährigen Zusammenarbeit mit der Stiftung Euro-Sportring, auch bei der Teilnahme an Turnieren in Italien, Spanien, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden hatten die jungen Sportlerinnen und Sportler viel Freude. Zahlreiche Jugendherbergen im Bundesgebiet haben unsere Teams als gut geführte Einheiten kennen gelernt. Das jugendpflegerische Engagement wird mit dem sportlichen gleich gewertet.
Immerhin ließen Ex-Nationaltorhüter Harald „Toni“ Schumacher, Nationalspieler Gerd Strack und Erfolgstrainer Christoph Daum ihre Kinder beim SV Fortuna spielen.
Dieses funktioniert nur mit zahlreichen ehrenamtlichen Helfern, bei denen wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken!